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UL-Pilotenausbildung

Fliegen, mein alter Traum wird wahr

Mein alter Traum vom 'Lüfte-Tretrad' (siehe oben rechts) meldete sich wieder 1995, als ich davon erfuhr, daß weltweit eine neue Flugzeug-Klasse eingeführt worden war, und zwar die Klasse der Ultraleichtflugzeuge bis zu einem Gewicht von 450Kg (Abfluggewicht).

Diese Klasse wird als gewichtskraftgesteuerte und aerodynamischgesteuerte Flugzeuge geflogen. Die Pilotenausbildung orientiert sich an der allgemeinen sog. E-Klasse-Prüfung (PPL), die aber nur etwas über die Gewichtsklasse der Flugzeuge aussagt, nicht aber über eine Differenzierung der Prüfungsanforderungen. Der sog. SPL-Schein (Sportpilotenlizenz) unterliegt somit genauso allen gesetzlichen Forderungen fliegerischer Ausbildung in Deutschland und hat eine staatlich kontrollierte Prüfungsordnung samt Prüfungsabnahme.
Für mich stellte es durchaus eine Herausforderung dar, wie ich der 'Menge Holz' an Lernstoff in fortgeschrittenem Alter begegnen würde. Es sind immerhin theoretische Anforderungen auf den Feldern: Technik, Navigation, Flugfunk, Meteorologie, Verhalten in beonderen Fällen, Luftrecht, Menschliches Leistungsvermögen und Kenntnisse zur Pyrotechnik zu bewältigen. Die praktische Ausbildung erstreckt sich zumindest über eine vorgeschriebene Mindeststundenzahl, innerhalb derer man leicht bis weit über 100 Landungen hinlegt, bis sich eine Art von natürlichem Empfinden für das Flugzeugverhalten und den daraus resultierenden Pilotenreaktionen bei der Landung einstellt; vergleichbar etwa einem Schleudertraining beim Auto mit wechselnden Untergründen. Auch hier nützt alle Theorie nur bedingt etwas.

Die erste Alleinflugerfahrung ist ein Erlebnis besonderer Art.

Inzwischen fliege ich im dritten Jahr und hab insgesamt etwa 80-90 Flugstunden hinter mich gebracht. Natürlich bin ich noch ein Anfänger, habe aber schon eine ganze Reihe von notwendigerweise zu durchstehenden Schrecksekunden (sprich Grenzsituationen) in mein Erfahrungsrepertoir aufgenommen, für dessen einzukalkulierenden Zeitraum man beim Autofahren ja von sieben Jahren spricht. So zählt etwa ein vermeintlicher Motoraussetzer durch versehentliches Zurückreißen des Handgashebels an der Seite der Kabine durch den Ärmel meines Overalls dazu. Heftige Scherwinde über dem Rheintal oder tückische Seiten- oder Rückenwindböen bei der Landung sollte man auch oft genug erlebt haben. Gelassenheit und Überblick sind absolut lebensnotwendig.

Insgesamt ist dieses 'Weltentrücken' mit dem unmittelbaren Erlebnis des Fliegens gleich einem Vogel - oft genug schon hat mich ein Bussard in unmittelbarer Nähe begleitet und beäugt - eine beondere Art des Hinblickens auf unsere Welt, weil den Piloten wie kaum sonst jemandem stets ein Bewußtsein von ständiger Gefährdung und gleichzeitig vom Glauben an das fehlerfreie Funktionieren der Technik und der eigenen Fähigkeiten begleitet. Das ist zwar in jeglicher Lebenssituation der Fall, aber wem wird es schon so bewußt?

Das Fliegen hat schon manch außergewöhnliche Gedanken angestoßen...


Pegasus Quantum Sport, mein Fluggerät

Tanken nicht vergessen...

Landung Flugplatz Kempten-Durach

Der Taxi-way aus Gras läßt einen den Boden spüren

Passagier aufnehmen und...

...ab in Richtung Neuschwanstein, Kurs 1-1-5

...über die A7...Rottachsee...Grüntensee...

In Augenhöhe mit dem Wahn des Bayern-Königs...

Über den Tegernseer Bergen...

Attraktive Blicke..die Instrumente bleiben wichtig

Einst meine Wirkstätte; so aber auch schön...

Wieder im Heimatflughafen...

Das Cockpit ist ausgerüstet mit einem Kompaß (oben)
von links mit: Tankuhr, Geschwindigkeitsmesser, Variometer, Höhenmeter,
darunter: Fly-Dat, ein Motor-Computer, der über alle Temperaturen und Drehzahlen im und am Motor Auskunft gibt,
davor: GPS-Gerät mit Moving Map und vielen anderen nützlichen Angaben und Auskünften, die während des Fluges abgerufen werden können,
darunter: das FLug-Funkgerät
unten im Fußraum: Pedale zum Lenken und Bremsen auf dem Boden

Der Vorflug-Check ist absolutes Muß.
Dabei werden alle beweglichen Teile optisch in Augenschein genommen und ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Das erfolgt nach einer eingeübten Systematik. In gleicher Weise werden die aerodynamischen Vorrichtungen am Flügel überprüft, Verspannungen, Hang point und die Trimm-Einrichtung.

Der Tower hat mir den Landepunkt für Hubschrauber zugewiesen: für besonders "schwere Maschinen", meinte die Flugaufsicht.

Ready for take off...bye, bye

... so schnell, daß die Kamera kaum mitkommt...

Kondor, Adler, Flugsaurier...alles ganz ähnlich!