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Entstehung des Romans


Von Hause aus und gemäß meiner Ausbildung bin ich Musiker.

Das Bedürfnis zu schreiben, hat sich sehr lange Zeit genommen, bis es am Horizont als kleine Begierde sich Bahn brach, dem vermeintlich Realen durch Sprache beizukommen. Mit Musik in ihrer Ausübung und Erschaffung bewegt man sich immer auf einem imaginären Feld der Aussage, hinter der man sich verstecken kann oder auch die man durch Sublimierung in sensible Gefilde des Empfindens, in massive Bewegung und Bewegtheiten und mitreißenden Überschwang lotsen kann. Aber die Musik nährt auch gerade darin ihren typischen Charakter, letztlich nicht greifbar, nicht sichtbar, sondern ausschließlich hörbar zu sein.

Die Sprache hat ähnliche Register. Auch hinter ihr kann man sich verstecken, auch sie kann sich in ganz empfindlichen Bereichen der Wahrnehmung bewegen und vom Rezipienten ein Höchstmaß an Einfühlungsvermögen verlangen.

Aber mit dem Tatbestand - mal abgesehen von dadaistischen Ausprägungen - , daß sie zumindest auch sich dessen bedienen kann, ganz vordergründig Reales, Geschehendes, Beobachtbares, Anfaßbares in ein ablaufendes Zeitkontinuum einzuflechten, vermag sie sich auch an Handfestem, Greifbarem, an den Dingen selbst zu orientieren.

Und gerade da liegt die Herausforderung, nicht dem Banalen, obszön Trivialen oder kommerziell Hitverdächtigen zu erliegen, denn das liegt naturgemäß marktschreierisch am Wegrand. Das ist nicht das , was mich reizt.

Eine lange Reise durch nunmehr gesamtdeutsche Lande ging dem Romanschreiben voraus, ein Rückholen von Erinnerungen an Landschaften, an Menschen und Gegebenheiten, die Zeit meines Lebens an mir vorübergezogen waren und nun sich auf einer imaginären Zeitspur auffädelten und sich in ihrer dunklen, geheimnisvollen Verborgenheit in mir in Sprache drängten.

Mit meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben trat dieses Unterfangen als vorwärtstreibendes Bedürfnis an die Oberfläche.

Natürlich lag mir die Sprache durch mein Germanistikstudium schon immer nicht fern, und immer wieder mal war von außen in mir dieses Potential angestoßen worden.
Aber wie es häufig ist: Wenn man sich selbst nicht die notwendige Aufmerksamkeit zugesteht, kann diesem Unbeachteten kein Raum entstehen.