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Zur Person




ehem. Gymnasial-Lehrer, Mus/D, Schriftsteller




Biographisches

Der Autor durchlebte als Kriegsjahrgang seine Kindheits- und Jugendjahre, seine Hochschul- und Universitätsausbildungszeit in Nordrhein-Westfalen. Nach Abschluß seiner Examina in Musikpädagogik, Kammermusik und Germanistik war er namentlich in den USA als Pianist mit seiner Frau als Violinpartnerin mit klassisch-romantischer Konzertliteratur solistisch unterwegs.

In seiner gymnasialen Berufszeit galt sein Engagement – angeregt durch das Heranwachsen der gemeinsamen Kinder - vielfältigen, neulandbetretenden pädagogischen Aktivitäten. Auf künstlerischem Sektor erkundete er mit dem an seiner Schule durch ihn installierten „Forum für Experimentelle Musik“ innovative Wege künstlerischer Konzepte auf der Ebene von Neuer Kammermusik und Musiktheater.

Mannigfaltige Reisen, vor allem in bedeutende Wüstenlandschaften der Erde, zumeist mit Allradfahrzeugen und Kamelen, bedienten sowohl sein Explorationsbedürfnis als auch die Suche nach subtiler Wahrnehmungsverfeinerung, die sich bei ihm in der Entdeckung einer Verwandlung von Erlebbarem zu komplexer Synchronizität von Ton, Geräusch, Musik, von Bild, Bewegung, Tanz und Poesie mit speziellem Interesse an farbenreichem Gewand sprachlicher Darstellung eröffnete.




Die entscheidenden Jahre: Die Kindheit

Nach meiner langjährigen pädagogischen Tätigkeit, in der sich eine Menge Erfahrung in der Arbeit auf künstlerisch-musikalischem als auch auf wissenschaftlich-sprachlichem und sozial-kommunikativem Gebiet angesammelt hat, kann ich nach zusätzlich intensivem Eingebundensein in familiäre Entwicklungen, Schwierigkeiten, Sorgen und Freuden, ja muß ich fast beschwörend beteuern, daß die Kinderjahre eines Menschen von entscheidender Bedeutung für seine weitere Entwicklung sind.

Damit meine ich nicht, daß gleichsam eine problemlose Entwicklung vorprogrammiert ist, wenn Kindern eine Erziehung widerfährt, die sich der Förderung einer ihnen naturgemäß zu eigenen Neugierde und Antriebsmotivation widmet, denn durch Schicksalschläge des eigenen Lebens als auch durch die seines Umfeldes kann einem Menschen mancher Weg verbaut oder zumindest erschwert werden.
Das kann immer passieren.

Was aber durch glückliche Kinderjahre an basislegendem Vertrauen, an Geduld und Ausdauer, an Zugewandtheit und Verantwortungsgefühl, an Mut, expandierender Neugier und Selbstwert, an Verständigkeit und Zuverlässigkeit, an Wahrhaftigkeit und Rückgrat in einem Menschen gegründet wird, das kann ihm durch nichts mehr genommen werden.
Das ist auf Seiten der Eltern und Großeltern, auf Seiten aller Lehrstationen und Ausbildungen eine enorm abverlangende Aufgabe, die durch nichts (nichts!) im Kern ersetzt und aufgefangen werden kann. Eine Blaupause zu ändern erfordert kaum leistbare Bemühungen. Eine vielleicht allmählich wachsende Einsicht kann manches prothesenhaft schienen, aber die Substanz wäre nur von außerhalb dieser Welt zu ändern. Davon bin ich fest überzeugt.




Zu ergänzen wäre vielleicht noch, daß äußere Umstände, ob in armen, wohlständigen oder begüterten Verhältnissen, in behelfsmäßigen oder in umbruchsunruhigen, in vagabundierenden oder in völlig fremden Umgebungen angesiedelt, keinerlei Auswirkungen auf kindliches Befinden haben, wenn die Bezugspersonen im engeren Umfeld dem Kind oder den Kindern gegenüber eine stets zugewandte, öffnende, ermöglichende und liebend fördernde Grundeinstellung bewahren.

Es bleibt immer wieder erstaunlich, welchen äußeren und inneren Umständen gegenüber Kinder bei der Gewährleistung oben genannter Grundbedingungen eine geradezu gelassen-unbekümmerte Haltung einnehmen. Eine konstruktive Entwicklung von Kindern ist nahezu unabhängig von sozialen Strukturen; denn sie können ebenso in ihnen zu gesellschaftlich verantwortungsvollen Individuen heranwachsen wie zu erbarmungswürdig antriebs- und gewissenlosen Menschen, je nachdem, ob diese Grundbedingungen zur Anwendung gekommen sind oder nicht. Als soziale Wesen sind wir in frühkindlicher Formung von unserem Umfeld in der Weise abhängig, als daß wir durch sie die Grundmuster unserer Weltsicht aufnehmen, die entscheidend unser Leben spuren.
Am meisten darf einem bange sein vor intelligenten verwahrlosten Kindern....die gibt es, sowohl intelligent wie verwahrlost, in allen sozialen Schichten.

...und keine liberale Demokratie und keine repressive Diktatur noch eine verquast ideologisch-religiöse Weltsicht liefert uns Menschen automatisch die Gewährleistung für ein Gelingen der Kindererziehung, nach dem Motto: Na klar, ansonsten ist der Staat schuld!

Leider traut sich in unseren Landen im Augenblick niemand (das hieße ja möglicherweise, parteien-unverantwortlich durch ein Verprellen des Wählers mit angemahnten Anforderungen die Macht zu riskieren), zumindest laut und massiv ein Gleichgewicht zu fordern zwischen einer individuell erarbeiteten und daraus gesteuerten Verantwortungshaltung den eigenen Kindern gegenüber und einem staatlicherseits notwendigen Umdenken im Hinblick auf die Schaffung von neuen Optionen, was schon allein die organisatorische Wertstellung von Männern und Frauen, von Familie als Verbundsystem und einem notwendigerweise darauf reagierenden Arbeitsmarkt anbelangt.

Wer glaubt, daß Bindungsverhältnisse (Mutter<>Vater-Familie-Kind-Schule-Freunde etc) allein und a priori schon ein Garant für ein ausgeglichen facettenreiches Heranwachsen vielfältig einsetzbaren Menschenpotentials seien, der irrt sich sehr.

Das ist aber vielfach öffentlicher Konsens, denn welchen Stellenwert man in unserer Kultur staatlicherseits einer Hilfestellung dem größten Ereignis und Wunder der Menschheit, nämlich seiner eigenen Reproduzierbarkeit, beimißt, ist an dem Tatbestand abzulesen, daß es so gut wie keine von öffentlicher Hand irgendwo eingebaute oder zumindest angebotene Ausbildungs-, Erfahrungs-, Einblick- und Austauschmöglichkeit in bezug auf das Entstehen und Wachsen einer Familie gibt. Man ist wohl der Meinung, daß es auf diesem Feld keinen Klärungs- und Erklärungsbedarf gibt. Dabei fehlt nicht viel, und man wird von instinktloser Gesellschaft sprechen, die wie im Koma medialen Geplärres den Boden unter den Füßen verloren hat. Ansonsten könnte ja das Schreckgespenst 'Mündiger Bürger' auftauchen.

Das allerdings scheint mir manchmal erklärtes Ziel, eben das Nicht-in-Erscheinung-Treten eines mündigen Bürgers unter dem Vorwand des Rechts auf (politische Falsch-?)Information. Hinzu kommt noch, daß diese angeblich jungfräulich unschuldige Information im Dominanzbereich medialer Quotenmargen den Qualitätsanspruch perpetuierender Darstellungen weitgehend niedrigster Instinkte hat:
Immer wieder, unablässig, ohne müde zu werden -- eine wichtige Erziehungsfähigkeit, hier nur ins Negative verkehrt!

Jedoch einen Menschen zu erziehen, d.h., ihn zu einer verantwortungsvollen, reifen Persönlichkeit heranwachsen zu lassen, hat nichts mit verschiedenen Knopfdrücken (sprich: vom angeblich aufklärenden TV-Gebrauch bis zum verordneten Instrumentalunterricht), nichts mit normativen Richtlinien (sprich: z.B. in Jahrgänge aufgeteilte Curricula) und auch nichts mit rein mechanistischem Einbinden in soziale Strukturen (sprich. z.B. die allgemeine Schulpflicht samt Ganztagsschulbestrebungen) zu tun (was uns insgesamt die immer noch grassierenden Darwinschen Vorstellungen vom mechanistischen Weltbild eingebrockt haben), sondern mit bewegtem und bewegendem Agieren einer immateriellen Kraft: mit der liebenden Kraft unseres Herzens.